11-07-17
Küchenspüle einbauen
Klassische Aufgabe für Heimwerker

Wenn die Küche eine neue Arbeitsplatte bekommt, etwa bei einem Umzug, muss auch die Aussparung für die Spüle neu ausgeschnitten werden. Wenn Sie ein paar Tipps beachten, klappt das sogar bei Heimwerker-Neulingen ohne Probleme.
So wird´s gemacht:
1. Lage der Spüle anzeichnen
Die Arbeitsplatte mit der „schönen“ Seite nach oben aufbocken. Legen Sie die Spüle an der gewünschten Stelle verkehrtherum auf und zeichnen Sie die Umrisse an. Tipp: Einigen Spülbecken liegt eine vorgefertigte Schablone bei, die Sie dafür nutzen können.
2. Ausschnitt vorbereiten
Das ist besonders wichtig: Wenn Sie die Platte an der eben gezeichneten Linie schneiden würden, fiele die Spüle durch das Loch. Ein klassischer Anfängerfehler!
Wichtig ist, von dieser Linie etwa 10 mm nach innen versetzt parallel eine zweite Linie anzuzeichnen. Nun in die vier Ecken innerhalb der Markierung ein Loch (Durchmesser 10 mm) für den Einsatz der Stichsäge bohren.
Tipp: Bei Massivholzplatten die Schnittkante vorher mit einem Cuttermesser anritzen, das gibt eine saubere Schnittkante.
3. Arbeitsplatte ausschneiden
Die Stichsäge in die vorgebohrten Löcher führen und entlang der Ausschnittlinie von Loch zu Loch schneiden. Die Arbeitsböcke beim Sägen so hinstellen, dass der Ausschnitt aufliegt und nicht durchfallen kann.
4. Probelauf
Bevor Sie weiterarbeiten, testen Sie, ob die Spüle in den Ausschnitt passt und sicher aufliegt. Ist das der Fall, diese wieder herausnehmen und die Schnittkanten brechen. Jetzt können Sie die Arbeitsplatte wenn nicht schon geschehen auf die richtige Länge zuschneiden und mit den Unterschränken verschrauben.
5. Loch für die Armatur vorbereiten
Als nächstes wird das Loch für die Armatur, sprich für den Wasserhahn samt Regler, gebohrt. Die Spüle hierzu in den Ausschnitt legen und die Stelle zuerst anzeichnen, bevor Sie mit einem möglichst großen Metallbohrer bohren. Wenn Sie nur einen kleinen Durchmesser zur Hand haben, das Loch mit niedriger Drehzahl vorsichtig erweitern.
6. Loch ausstanzen
Mit einem Lochschneider oder einer Lochstanze wird nun das endgültige Loch für die Armatur geschaffen. Es gibt verschiedene Durchmesser – diese müssen zur gewählten Armatur passen! In vielen Baumärkten können Sie sich den Stanzer ausleihen, der Kauf lohnt für die einmalige Verwendung oft nicht. Das Oberteil des Stanzers wird mit dem Gewinde von oben durch das Loch gesteckt, von unten das Gegenstück aufgeschraubt. Von oben die Schraube mit einem Schraubenschlüssel anziehen und so das endgültige Loch ausstanzen. Achtung: Die Kanten sind sehr scharf, Verletzungsgefahr!
7. Becken abdichten
Die Spüle wieder herausnehmen und umdrehen. Kleben Sie nun das Dichtungsband auf der Unterseite an. Dieser Streifen soll verhindern, dass später Wasser unter das Becken läuft.
8. Becken einsetzen und verschrauben
Nun können Sie die beiliegenden Montageklammern ebenfalls an den dafür vorgesehenen Stellen in die Unterseite der Spüle einhängen, ggf. einen kleinen Metallnippel umbiegen, damit die Klammern beim Umdrehen nicht herausfallen.
Das Becken gerade über dem Ausschnitt platzieren, möglichst genau ausrichten und einsetzen – wegen des selbstklebenden Dichtungsbandes ist eine Korrektur sonst kaum mehr möglich.
Die Klammern von unten mit der Arbeitsplatte verschrauben. Von oben Reste des Dichtungsbandes vorsichtig mit dem Cutter abschneiden.
9. Armatur montieren
Vor dem Kauf der Armatur müssen Sie unbedingt beachten, ob Sie eine Nieder- oder Hochdruckarmatur benötigen. Hier wird beispielhaft die Montage einer Hochdruckarmatur beschrieben. Haben Sie einen Boiler bzw. Durchlauferhitzer, benötigen Sie eine Niederdruckarmatur.
Die Flexschläuche und die Gewindestäbe an der Armatur befestigen und den Dichtungsring einlegen. Jetzt die Anschlüsse von oben durch das Loch fädeln und die Armatur aufsetzen. Von unten wird nun die Unterlegscheibe und die Dichtung über die Schläuche geführt und das Ganze über die Gewindestangen festgeschraubt. Dann können Sie die Anschlussschläuche an die Zufuhr für warmes und kaltes Wasser anschließen. Alle Muttern erst locker, am Ende dann fest anziehen.
10. Abfluss anschließen
Nun müssen Sie noch den Wasserablauf anschließen. Dafür alle Teile des Siphons inklusive des Ablauf- und Überlaufschlauchs zusammensetzen. Die Montage der Garnitur ist abhängig vom Hersteller, lässt sich aber nach Anleitung gut bewältigen. Die Anschlüsse zusätzlicher Geräte wie eines Geschirrspülers sollten Sie mit Rohrschellen sichern.
Werkzeugliste:
- Bohrmaschine und Akkuschrauber
- Holzbohrer Durchmesser 10 mm
- Metallbohrer Durchmesser mind. 3 mm, besser 10 mm
- Stichsäge
- Cuttermesser
- Schraubenschlüssel
- Zange
- Schraubendreher
Buch-Tipp:
Ein verstopfter Abfluss, ein tropfender Wasserhahn oder ein abgebrochenes Scharnier ist kein Grund zu verzweifeln. Denn: Mit der richtigen Anleitung sind die Probleme schnell behoben. Hilfe bietet der Ratgeber „Heimwerker-Königin“. Auf 192 Seiten gibt es neben Tipps für Haushaltsreparaturen auch detaillierte und bebilderte Anleitungen zum Renovieren und Einrichten der Wohnung. (Draksal Fachverlag, 17,95 Euro, ISBN 978-3-86243-009-3)
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